EVALPSY
Evaluierung psychischer Belastung am Arbeitsplatz
Die gesetzlich verpflichtende Evaluierung psychischer Belastung hilft Unternehmen in Österreich, arbeitsbedingte physische und psychische Belastungen gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) systematisch zu erkennen, Gefahren zu beurteilen und präventive Maßnahmen wirksam umzusetzen.

Warum psychische Belastungen systematisch evaluiert werden müssen
In einer Arbeitswelt, die von Zeitdruck, Digitalisierung und ständiger Erreichbarkeit geprägt ist, stellen psychische Fehlbeanspruchungen eine zunehmende Herausforderung dar. Die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastung hilft, Belastungen frühzeitig zu erkennen, Risiken zu minimieren und gesunde Strukturen nachhaltig zu verankern.
Seit der ASchG-Novelle 2013 ist die Evaluierung psychischer Belastung für alle Unternehmen – unabhängig von Branche oder Größe – verpflichtend. Sie ist Teil der systematischen Gefahrenverhütung und dient dem Schutz der Beschäftigten vor arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken. Hierbei ist es entscheidend, Maßnahmen zur Gefahrenverhütung festzulegen und eine laufende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen anzustreben.

Gesetzliche Grundlagen in Österreich
Die rechtliche Basis ergibt sich aus dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG):
Was ist eine psychische Belastung?
Psychische Belastungen sind äußere Arbeitsfaktoren, die auf die Psyche wirken, unabhängig vom subjektiven Empfinden. Die AUVA definiert sie als objektiv erfassbare Merkmale, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können, wenn psychische Belastungen vorliegen und diese dauerhaft zu Fehlbeanspruchungen führen.
Häufige psychische Belastungsfaktoren laut AUVA & Statistik Austria:

Die vier gesetzlich definierten Belastungsdimensionen für die Arbeitsplatzevaluierung
Gemäß Empfehlungen der AUVA und der Arbeitsinspektion umfasst die Arbeitsplatzevaluierung in Österreich vier zentrale Dimensionen (lt. § 3 Abs. 2 ASchG /ÖNORM EN ISO 10075). Eine professionelle Evaluierung versteht diese Bereiche stets als integrativen Teil der ganzheitlichen Gefahrenbeurteilung:
Arbeitsaufgaben & Anforderungen
Hier werden Faktoren wie körperliche, geistige und emotionale Belastungen geprüft.
Sozial- & Organisations-kultur
Dieser Bereich beleuchtet u.a. die Zusammenarbeit mit Führungskräften und Kollegen, die Feedbackkultur und Informationsweitergabe.
Arbeits-umgebung & Arbeitsmittel
Aspekte wie Lärm, Klima, Platzverhältnisse, der Umgang mit gefährlichen Arbeitsstoffen und Arbeitsmittel stehen im Fokus.
Arbeits-organisation & Abläufe
Unterbrechungen, Zielkonflikte und die Gestaltung von Arbeitsprozessen werden untersucht, um die Effizienz der Arbeitsabläufe zu steigern.
Bewährte Verfahren für die Evaluierung psychischer Belastungen
Je nach Betriebsgröße und Branche kombinieren wir bewährte Verfahren zur Ermittlung und Beurteilung psychischer Belastungen. Alle Methoden sind wissenschaftlich fundiert, praxiserprobt und rechtskonform:

Standardisierte Befragungen
ermöglichen eine strukturierte und anonymisierte Erhebung der psychischen Belastungsschwerpunkte im Unternehmen. Sie erfassen systematisch die Einschätzungen der Mitarbeitenden zu den vier gesetzlich vorgeschriebenen Belastungsdimensionen und werden je nach Bedarf online oder in Papierform durchgeführt.

Moderierte Gruppenverfahren
bringen Mitarbeitende in strukturierten Workshops zusammen, um Belastungsfaktoren gemeinsam zu analysieren und erste Lösungsideen zu entwickeln. Diese Form eignet sich besonders gut für kleinere bis mittlere Betriebe und fördert die aktive Beteiligung sowie den offenen Dialog im Team.

Beobachtungsinterviews und Arbeitsplatzanalysen
Beobachtungsinterviews und Arbeitsplatzanalysen beinhalten die direkte Einschätzung von Arbeitsbedingungen durch erfahrene ArbeitspsychologInnen. Sie kombinieren Gespräche mit Mitarbeitenden, Arbeitsplatzbegehungen und fachliche Bewertungen.
Beispiele für unseren eingesetzten Verfahren
Uns ist es ein besonderes Anliegen, für jedes Unternehmen die passende Methode zur Evaluierung auszuwählen. Zwei Verfahren, die sich in unserer Praxis besonders bewährt haben und die wir regelmäßig erfolgreich einsetzen, möchten wir Ihnen hier vorstellen.

Evalog – Evaluierung psychischer Belastungen im Dialog
EVALOG ist ein praxisnahes, dialogbasiertes Verfahren zur Evaluierung psychischer Belastungen, das speziell für Kleinstbetriebe mit bis zu neun Mitarbeitenden entwickelt wurde. Es basiert auf einem strukturierten Interviewleitfaden und orientiert sich an den gesetzlich geforderten Evaluierungsphasen. Die Gespräche finden in Kleingruppen von ein bis drei Personen derselben Tätigkeitsgruppe statt und fördern den offenen Austausch über psychische Belastungen im Arbeitsalltag. Als Grundlage dient der Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse (KFZA), ein bewährtes Instrument zur Erfassung psychosozialer Arbeitsmerkmale.
ABS-Gruppe – Beobachtungs- und Dialogverfahren mit Tiefenwirkung
Die ABS-Gruppe (Arbeits-Bewertungs-Skala) bietet ein qualitatives Verfahren zur Ermittlung und Beurteilung arbeitsbedingter psychischer Belastungen durch strukturierte Arbeitsplatzbeobachtungen und Gespräche mit Beschäftigten. Es kombiniert fachlich fundierte Beobachtungskriterien mit partizipativen Elementen und ermöglicht eine praxisnahe Einschätzung der Arbeitsrealität. Die ABS-Methodik eignet sich besonders für kleinere Betriebe oder spezifische Tätigkeitsbereiche, in denen standardisierte Fragebögen nicht alle Belastungsfaktoren ausreichend abbilden. Die Ergebnisse fließen direkt in die Entwicklung entsprechender Maßnahmen ein und stärken gleichzeitig die Akzeptanz der Evaluierung im Betrieb.


Ablauf der Arbeitsplatzevaluierung
Planung & Kick-off
Zielklärung, Auswahl der Methode, Einbindung des Betriebsrats
Datenerhebung
Durchführung der gewählten Verfahren unter Wahrung der Anonymität
Auswertung & Rückmeldung
Präsentation der Ergebnisse der Ermittlung an Geschäftsleitung & Mitarbeitende
Maßnahmenentwicklung & Umsetzung
Entwicklung passender Lösungen und Festlegung von Maßnahmen zur Gefahrenverhütung
Dokumentation im SGD
Erfüllung der Dokumentationspflicht im Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument
Wirkungskontrolle
Nach 6–12 Monaten Überprüfung, ob die gesetzten Maßnahmen wirksam waren und weitere Verbesserungen der Arbeitsbedingungen anzustreben sind
Vorteile für Ihr Unternehmen
Die Vorteile einer professionell durchgeführten Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastung sind vielfältig:


Mit professioneller Begleitung der Evaluierung zum Erfolg
Ein professionell durchgeführter Evaluierungsprozess stärkt nicht nur die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden, sondern auch die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens. Wir bei Context-Research begleiten Sie mit:
20 Jahren arbeitspsychologischer Erfahrung
Einsatz rechtssicherer, wissenschaftlich fundierter Verfahren nach den Empfehlungen der AUVA und des Arbeitsinspektorats
Maßgeschneiderten Maßnahmen statt Standardlösungen
Wirksamkeitsprüfung und langfristiger Prozessbegleitung
Über uns
Dr. Emanuel Maxl ist zertifizierter Arbeits- und Organisationspsychologe und in die offizielle Liste der österreichischen ArbeitspsychologInnen eingetragen. Damit sind seine Evaluierungen psychischer Belastungen vom Arbeitsinspektorat rechtlich anerkannt und erfüllen alle Vorgaben des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG).
Mit langjähriger Erfahrung in der arbeitspsychologischen Beratung, Organisationsentwicklung und der gesetzlich verpflichtenden Evaluierung psychischer Belastungen unterstützt er Unternehmen dabei, psychische Belastungen systematisch zu erfassen, die Ergebnisse der Ermittlung nachvollziehbar zu dokumentieren und wirksame Maßnahmen zur Gefahrenverhütung festzulegen.
Jetzt informieren
Sie möchten psychische Belastungen am Arbeitsplatz evaluieren, gesetzeskonform dokumentieren und gleichzeitig die Gesundheit und Motivation Ihrer Mitarbeitenden stärken?